Glocken gegen den Krieg

 

Ging ich an den Rhein
schaute ich sehnsüchtig
auf die Insel, die den Rhein
vom Altrhein trennte.

Da war es so ruhig und
still, ich hörte die Glocken
vom Dorf her läuten.
Sie läuten oft.

Ging ich auf die Hügel
in die Weinberge
und schaute sehnsüchtig zum Rhein,
hörte ich die Glocken läuten.

Ich habe den Ort früh verlassen,
die Glocken begleiteten mich,
die Sehnsucht nach dem Ort
blieb immer.

 

Für Frieden und Freiheit in Europa, in Solidarität mit den Menschen in der Ukraine läuten jeden Mittag um zwölf Uhr die Glocken der evangelischen Kirche Guntersblum zum Friedensgebet. Es gilt Europas Werte zu schützen.

Mit den Worten des Guntersblumer Theodor Hertz, der im Nationalsozialismus seine Heimat verlassen musste, erinnern wir daran. Seine "Glockenlieder" schrieb er nach der Flucht in Haifa (Israel) in den 50er und 60er Jahren: "Ich habe noch viele Glocken in meinem Leben gehört, aber kein Klang war so schön wie in meinem Geburtsort."

Machen wir uns beim Klang der Glocken bewusst, wie zerbrechlich Demokratie, Rechtsstaat, Frieden und Freiheit sind. Sie ermutigen uns, das zu bewahren.

Wir zitieren Theodor Hertz, GLOCKENLIEDER in: Michaelis, wvb 2014, S. 134-139.