Stolpersteingruppe führten Nachfahren
der Familie Erlanger
durch den Ort

 

Am 28. September 2023 besuchten Nachfahren der Familie Erlanger Guntersblum, um die Wurzeln ihrer Familie kennenzulernen. Einigen Bewohnern von Guntersblum dürfte der Familienname „Erlanger“ noch bekannt sein: Wilhelmine Erlanger, bekannt als Minna Erlanger, betrieb bis 1938 ein Textil-, Hut- und Schuhgeschäft in der Hauptstraße 37, heute eine Änderungsschneiderei.

Craig Erlanger, Enkel der Minna Erlanger, mit seiner Ehefrau und den drei Söhnen reisten aus USA an und wurden von der Bürgermeisterin Claudia Bläsius Wirth und der Stolpersteingruppe im Rathaus empfangen. Nach dem Eintrag ins Goldene Buch und einem intensiven Informationsaustausch über die Familiengeschichte führte ein Mitglied der Stolpersteingruppe die Gäste durch den Ort an Stellen mit einem Bezug zur Familie.

Der heutige Besitzer des Ladens erlaubte die Besichtigung des Innenraums, in dem noch historische Möbel stehen, die bereits die Uroma Minna der drei jungen Leute benutzte. Außen konnte an den Schaufenstervitrinen ausführlich die Geschichte des Hauses Erlanger studiert werden – eine Sammlung von Fotos und Texten erläutert verschiedene Epochen dieser Familie, bevor sie vor dem Naziterror 1938 in die USA floh.

Im weiteren Verlauf begab sich die Gruppe zur ehemaligen Judenschule und Synagoge, bevor sich die Besucher auf dem jüdischen Friedhof Grabsteine ihrer Vorfahren ansehen konnten, sowie etwas zur Geschichte des Friedhofs anhören konnten.

Der Familie Erlanger hat es sehr gut gefallen und sie waren restlos begeistert von ihrem Besuch in Guntersblum. Die regionalgeschichtlichen Erläuterungen während des Ortsrundgangs haben mit Sicherheit das Interesse an Familiengeschichte auch bei der jüngeren Generation der Besucher geweckt.

 

Dieser Text erschien auch als Artikel im Amtsblatt "Rhein-Selz-Aktuell" in der Ausgabe 41/2023 vom 11. Oktober 2023


 

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