Stolpersteingruppe organsiert Begegnung mit Vertretern des Projektes Meet a Jew,

die Besichtigung des Haupteingangs der ehemaligen Synagoge,

eine Stolpersteinführung und den Besuch des Jüdischen Friedhofs

für die Mitarbeiter*innen der Ortsgemeinde Guntersblum

1. Oktober 2021

 

Am 1. Oktober 2021 organisierte die Stolpersteingruppe für die MitarbeiterInnen der Ortsgemeinde Guntersblum (überwiegend Erzieher*Innen der örtlichen Kitas) ein Treffen mit jungen Vertretern der Initiative Meet a Jew. Das aktuelle jüdische Leben durch in Deutschland lebende jüdische Menschen kennen lernen, das ist die Idee hinter Meet a Jew. Denn eine persönliche Begegnung bewirkt, was tausend Bücher nicht leisten können. Wer Jüdinnen und Juden schon mal persönlich getroffen hat, ist weniger anfällig für Stereotype und Vorurteile und weiß, dass es viel mehr Themen gibt über die wir miteinander sprechen können als über Antisemitismus, die Shoah oder den Nahostkonflikt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist Schirmherr dieser Initiative des Zentralrats der Juden Deutschlands. Ganz herzlichen Dank an die vier jungen Verteter von Meet a Jew Gabriela, Gabriela, Gery und Jakob für die interessanten Gesprächsrunden am Vormittag.

Nach der Gesprächsrunde, die in den Räumen des katholischen Gemeindezentrums Guntersblum stattfand, wurden drei verschiedene Touren zu verlegten Stolpersteinen Guntersblums unternommen. Unterwegs wurden wichtige biographische Informationen über die Opfer geboten und es gab Möglichkeiten den Vertretern der Stolpersteingruppe Guntersblum Fragen zu stellen. Alle Touren endeten am jüdischen Friedhof Guntersblum mit einer Führung durch Dieter Michaelis. Ein großer Dank hierfür an Dieter, sowie an Familie Groß für die Gewährung des Zutritts zum Eingang der ehemaligen Synagoge.


Der folgende Text wurde nach dem 1. Oktober im Amtsblatt Rhein-Selz-Aktuell veröffentlicht

Stolpersteingruppe gestaltet Programm

Die rund 50 Angestellten der Ortsgemeinde Guntersblum unternahmen am 1. Oktober 2021 einen Betriebsausflug der besonderen Art: keine Fahrt zu einer Sehenswürdigkeit in der Umgebung, sondern eine Reise in die Vergangenheit des Dorfes. Entlang der 24 Stolpersteine organisierte die Stolpersteingruppe Guntersblum einen ganzen Vormittag. Pfarrer i.R. Dieter Michaelis führte die Erzieher*innen und Mitarbeitenden bei strahlender Herbstsonne über den Jüdischen Friedhof. Zuvor erfuhren sie mehr über einzelne Schicksale, an die die Stolpersteine erinnern. „Auch wenn die Steine noch so klein und unscheinbar sind, hinter jedem verbirgt sich eine einmalige Geschichte,  und sie hinterlassen großen Eindruck“, so Kerstin Hellmann vom Kindergarten „Zukunftswerkstatt“. Ein besonderer Höhepunkt war das Treffen mit vier Jüdinnen und Juden aus Frankfurt, die für die Organisation „meet-a-jew“ nach Guntersblum gekommen waren: ohne Tabus beantworteten sie Fragen zu ihrem jüdischen Alltag und berichteten von ihrer Arbeit als Erzieherinnen im Jüdischen Kindergarten. Ein besonderer Tag, der in Erinnerung bleiben wird.