Weitere Schicksale von jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger,
welche in Guntersblum geboren wurden,
ihren Geburtsort vor 1933 freiwillig verlassen hatten
und dem Holocaust zum Opfer fielen
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Benjamin, Bertha, geb. Guthmann / Eltern: Jacob Guthmann und Henriette, geb. Loeb |
Ergänzung durch das Stadtarchiv Regensburg: Frau Benjamin wohnte bereits am 11.11.1938 in Regensburg bei ihrer Tochter Frieda Koller in der Roritzestraße 10a, danach bis zur Deportation in einem Judenhaus in der Gesandtnerstraße 10. Für sie wurde in Regensburg ein Stolperstein verlegt. |
Bergheimer, Elisabethe, geb. Heumann / Eltern: Salomon Heumann u. Karoline, geb. Hertz * 15.11.1868 in Guntersblum, Hauptstr. 51 / Standesamtsregister 62/1868, wohnhaft in Frankfurt, Umzug vor 1939, Deportation in das Ghetto Riga bzw. Ghetto Kowno, dort ermordet am 25.11.1941. |
Ergänzung am 25.01.2011 durch das Archiv des jüdischen Museums Frankfurt: Letzte Frankfurter Adresse Wöhlerstraße 8 (Jüdisches Altersheim), vermutlich ein sog. Judenhaus, Deportation am 22.11.1941 im Alter von 63 Jahren gemeinsam mit ihrem Ehemann Jakob von Frankfurt in das Ghetto Riga. Wegen Überfüllung des dortigen Ghettos wurde der Transport in das Ghetto Kowno umgeleitet, wo die aus Frankfurt Verschleppten, darunter wahrscheinlich auch die Eheleute Bergheimer, am 25.11.1941 ausnahmslos ermordet wurden. Elisabeth Bergheimer und ihr Ehemann wurden zum 30.11.1941 für tot erklärt. |
Gabriel, Amanda (Manda), geb. Mann / Eltern: Joseph Mann u. Amalia, geb. David (2. Ehefrau) * 12.12.1873 in Guntersblum, Julianenstraße 378 (jetzt Julianenstraße 19) / Standesamtsregister 85/1873. Heirat mit Cousin Emil Gabriel, * 13.05.1865 aus Gimbsheim, Volksschul- und jüdischer Religionslehrer. Das Ehepaar lebte in Offenbach/M., Geburt von Tochter Alice am 16.03.1899. Nach dem Tod ihres Ehemannes im Jahr 1924 zog Amanda am 11.05.1927 zu Ihrer Tochter Alice, Schwiegersohn Max Liffmann, * 05.11.1898 und Enkel Kurt Emil * 1919 nach Düsseldorf. Der Familie Liffmann gelang die Flucht nach Manchester/England und von dort im Juni 1940 in die USA. Max Liffmann verstarb am 27.07.1971, Alice am 21.02.1994 im Alter von 94 Jahren (Quelle: „Die Juden vom Altrhein“, Seite 296). Amanda Gabriel wurde am 21.07.1942 in das Ghetto Theresienstadt und von dort am 21.09.1942 nach Treblinka deportiert, dort ermordet. Für tot erklärt am 31.12.1945, Amtsgericht Düsseldorf, Aktenzeichen |
Ergänzung am 27.01.2011, Stadtarchiv Düsseldorf: Als Witwe von Emil Gabriel am 11.05.1927 von Offenbach nach Düsseldorf, Hüttenstraße 48 verzogen. Heiratsdatum und etwaige Kinder sind in der Meldekarte nicht verzeichnet. (Stand: Dezember 2020) |
Haas, Emanuel / Eltern: Jacob Haas u. Amalia, geb. Liebmann * 01.05.1874 in Guntersblum, Alsheimer Str. / Standesamtsregister 22/1874., wohnhaft in Mainz, Schießgartenstraße, Deportation am 27.09.1942 über Darmstadt in das Ghetto Theresienstadt, am 18.05.1944 nach Auschwitz, dort ermordet. Für tot erklärt am 31.12.1945, Aktenzeichen: MZ4II/19/52 und 10495/1953. Quelle: https://www.geni.com/family-tree/index/6000000122464979831 |
Ergänzung Info Stadtarchiv Mainz: Emanuel Haas war bereits vor 1933 in Mainz wohnhaft. (Stand: Dezember 2020) |
Haas, Erna / Eltern: Emanuel Haas u. Hermina, geb. Bodenheimer |
Ergänzung Info Stadtarchiv Mainz: Erna Haas, Tochter des Emanuel Haas, war bereits vor 1933 in Mainz wohnhaft. |
Haas, Rudolph Jakob / Eltern: Emanuel Haas u. Hermina, geb. Bodenheimer |
Ergänzung Info Stadtarchiv Mainz: Rudolph Jakob Haas, Sohn des Emanuel Haas, war bereits vor 1933 in Mainz wohnhaft.
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Haas, Salomon (Sally) / Eltern: Jacob Haas u. Amalia, geb. Liebmann |
Ergänzung gem. Info Stadtarchiv Mainz: Salomon Haas war bereits vor 1933 in Mainz wohnhaft. |
Kohlmann, Emilie, geb. Mayer / Eltern: Adolph Mayer u. Franziska geb. Hirsch |
Ergänzung gem. Info von Frau S. Borlinghaus, Norheim, Westdeutsche Gesellschaft für Familienforschung (WGfF): Frau Emilie Kohlmann geb. Mayer und Herr Max Kohlmann (* 11.03.1886) aus Niederheimbach haben am 20.02.1913 in Guntersblum geheiratet. Ihre Tochter Bella wurde am 11.11.1913 in Niederheimbach geboren. Laut Meldekarte sind alle drei am 26.07.1942 „ausgewandert“. Tochter Bella hat durch Flucht in die USA überlebt. |
Lichtenstein, Elisabetha (Betty, Beda) geb. Mann /Eltern: David Mann u. Johanna geb. Mayer |
Ergänzung am 27.01.2011, Stadtarchiv Düsseldorf: Elisabetha (Betty) Lichtenstein, geb. Mann ist am 25.08.1927 mit ihrem Ehemann Erwin Lichtenstein, * 15.05.1890 in Hagen /Westf., Metzger, von Guntersblum nach Düsseldorf, Birkenstr. 85 verzogen. In der Familienmeldekarte sind keine Kinder verzeichnet. |
Loeb, Paula (Paulina), geb. Heumann / Eltern: Salomon Heumann u. Karoline geb. Hertz |
Ergänzung am 08.11.2013, PPS Präsentation Weidigschule Butzbach und Museum Butzbach: Paula Heumann heiratet am 15.10.1899 in Guntersblum den Uhrmacher Hermann Löb (*16.03.1874 in Wohnbach) aus Butzbach und verzog nach dort. Gemeinsam mit ihrem Mann betrieb sie bis 1938 ein Uhren- und Schmuckgeschäft in der Griedelerstr. 9 in Butzbach. Am 10.11.1938 wurde sie während des Pogroms von SA-Männem schwer misshandelt und verstarb am 31.12.1938 an den Folgen dieser Verletzungen in der Universitätsklinik in Gießen. Hermann Löb wurde im November 1938 in das KZ Buchenwald deportiert. Nach seiner Freilassung zog er am 17.01.1939 zur gemeinsamen Tochter Charlotte in die Meßtorstr. 11 nach Berlin-Halensee. Nachdem Tochter Charlotte mit ihrem Ehemann Ende 1939 in die USA fliehen konnte war Hermann im Jahr 1940 noch einmal zum Verkauf seines Hauses in Butzbach. Im Januar 1943 wurde er in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Er überlebte das Ghetto und wanderte 1945 gemeinsam mit seinem ehem. Nachbarn und jetzigen US-Bürger Dr. Julius Kratz in die USA aus. Hermann Löb verstarb am 23. März 1948 in Wyoming USA. |
Mayer, Hugo / Eltern: Aaron Mayer II. und Babette, geb. Heumann |
Ergänzung lt. Info Stadtarchiv Ludwigshafen: Herr Hugo Mayer war bereits im Jahr 1912 in der Steuerliste der jüdischen Gemeinde verzeichnet, er war Bäckermeister in der Bismarckstr. 54a (Innenstadt) und wurde, wie alle Ludwigshafener Juden, am 01.01.1939 erfasst und als Nr. 274 „gelistet“. In erster Ehe war Hugo Mayer verheiratet mit Mathilde Gimbel, * 23.02.1862 in Biedesheim (Pfalz), † 12.01.1913 in Ludwigshafen – drei Kinder: Otto (* 1890), Albert (* und † 1891) und Barbara (* 1894). In zweiter Ehe war er verheiratet mit Hedwig (Hede) Danziger, * 19.08.1884 in Lodz, gemeinsames Kind Heinz, * 10.07.1918. Das Ehepaar wurde am 22.10.1940 nach Gurs deportiert. In der vorliegenden Deportationsliste für den Transport nach Gurs vom 22.10.1940 ist Hugo Mayer als Nr. 157 „gelistet“. Als Nr. 156 ist darin seine zweite Frau Hedwig Mayer, geb. Danziger, * 19.08.1884 in Lodz aufgeführt, zum Zeitpunkt der Deportation auch wohnhaft in der Schützenstraße 44. Für die beiden Opfer sind bis dato in Ludwigshafen noch keine Stolpersteine Die Informationen stammen aus: Jüdische Einwohner in Ludwigshafen, Stadtarchiv Ludwigshafen, Stand 2012 sowie von einer Auskunft aus 2018 von www.ludwigshafen-setzt-stolpersteine.de |
Metzger Martha, geb. Mayer / Eltern: Adolph Mayer u. Franziska geb. Hirsch |
Ergänzung lt. Info Stadtarchiv Mainz: Frau Martha Metzger, lt. Deportationsliste von 1942 wahrscheinlich die Ehefrau des Herrn David Metzger, war bereits vor 1933 in Mainz wohnhaft. |
Michel, Friederike, geb. Mayer / Eltern: A(a)ron Mayer II. u. Babette geb. Heumann |
Ergänzung gem. Info von Frau S. Borlinghaus, Norheim, WGfF : Vor der Deportation wohnhaft in Bacharach, Rosengasse 14. Umzug wahrscheinlich vor 1933. Weitere Informationen liegen im Melderegister leider nicht vor. |
Reinheimer, Frieda, geb. Wolf / Eltern: Hermann Wolf u. Betty geb. Fuchs |
Ergänzung durch das Stadtarchiv Worms am 01.02.2011: Frau Frieda Wolf heiratete den Viehhändler Leopold Reinheimer, * 12.05.1860 aus Worms, Gymnasiumstraße 6, welcher am 27.06.1933 in Worms verstarb. Schwere Verwüstungen während der Pogromnacht am 10.11.1938 im Haus Gymnasiumstraße 6. In diesem Zusammenhang wurde Schwiegersohn Paul Kristeller vorübergehend in das KZ Buchenwald verbracht. |
Töchter von Leopold & Frieda Reinheimer |
Simon, Eugenie (Eugenia), geb. Liebmann /Eltern: Salomon Liebmann u. Johanna geb. Lehmann |
Ergänzung durch das Archiv des jüdischen Museums Frankfurt am 25.01.2011: Von dort wurde Eugenie Simon am 22.11.1941 im Alter von 65 Jahren zusammen mit der Schwiegertochter und deren Eltern in das Ghetto Riga deportiert. Wegen Überfüllung des dortigen Ghettos wurde der Transport in das Ghetto Kowno umgeleitet, wo die Frankfurter Verschleppten, darunter wahrscheinlich auch Eugenie Simon und ihre Angehörigen, am 25.11.1941 ausnahmslos ermordet wurden. Die 1898 in Frankfurt geborene Tochter emigrierte nach Argentinien. Dem Sohn gelang 1938 ebenfalls die Flucht in das südamerikanische Exil. |