Stolpersteingruppe Guntersblum
erinnert an November-Pogrom
Gedenken an Schandmarsch
Es waren die Straßen Guntersblums, auf denen im November 1938 Verbrechen begangen wurden: Dorfbewohner trieben sechs jüdische Guntersblumer durch die Straßen, verhöhnten und verprügelten sie. Am Ende verbrannten sie die Heiligtümer aus der Synagoge auf dem Rathausplatz – niemand hatte den Mut, es zu verhindern. Dank Augenzeugenberichten und Polizei-Akten kann die Strecke des Schandmarschs durch das Dorf teilweise rekonstruiert werden. Die Stolpersteingruppe lädt dazu ein, im Rahmen eines Rundgangs an einigen Punkten des schweren Wegs der Männer von damals zu gedenken – Bilder, Dokumente und musikalische Begleitung werden an die Geschehnisse erinnern. Treffpunkt: Sonntag, 13. November 2022, 16.00 Uhr auf dem Rathausplatz. Der Rundgang wird ca. 2 Stunden dauern. Anmeldung: Tel. 06249 909858 oder Mail:
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Wir können den "Guntersblumer Markt" nicht feiern, ohne zu vergessen, was 1938 nur zwei Tage vorher geschah.
Obwohl aus Anlass der "Reichspogromnacht" Nationalsozialisten aus dem Dorf am 10.11.1938 sechs Guntersblumer Juden mit den Heiligen Gegenständen aus der Synagoge verkleideten, sie zu einem Zug durch die Straßen zwangen, dabei verhöhnten und verprügelten, feierten die Guntersblumerinnen und Guntersblumer zwei Tage später den Markt, als sei nichts passiert.
Die Heiligtümer aus der Synagoge wurden am Ende des "Schandmarschs" auf dem heutigen Rathausplatz verbrannt; die Guntersblumer zwangen die Juden, dabei zuzuschauen.
Wenn das "Schwedenfeuer" bei der Markteinstimmung auf dem Rathausplatz brennt, sollten wir uns auch daran erinnern.
Zur Gedenkveranstaltung am 13.11.2022 lädt die Stolpersteingruppe herzlich ein: Treffpunkt ist um 16:00 am Rathaus. Mit Musik und Texten werden wir Teile des schweren Weges, den die Männer damals gehen mussten, gemeinsam laufen.
