Stolpersteinverlegung in Worms

Georg Gerau

6. Februar 2023

 

Am 6. Februar 2023 wurden in Worms durch G. Demnig 23 Stolpersteine für Opfer des „NS“-Regimes verlegt, darunter ein Stein für Georg Gerau, ein 1905 in Guntersblum geborenes Opfer der „NS“-Euthanasie.

Georg Gerau, geboren 1905 in Guntersblum, war behindert und konnte weder eine Schule besuchen noch eine Ausbildung absolvieren. Die Familie zog im Dezember 1906 nach Worms. Nach dem Tod von Georgs Mutter im Mai 1921 wurde er im Alter von 17 Jahren 1922 in die Heil- und Pflegeanstalt Darmstadt-Eberstadt eingewiesen.

Nach einer Odyssee durch unterschiedliche Heil- und Pflegeanstalten wurde er 1940 in die Heilanstalt nach Gießen verlegt.  Im gleichen Jahr wurde er als unheilbarer Fall „eingestuft“ und gemeinsam mit weiteren 28 Patienten in die Tötungsanstalt Hadamar verlegt, wo er im Rahmen der T4-Aktion im Alter von 36 Jahren ermordet wurde.

Georg Gerau war einer von 10.072 kranken Menschen, die zwischen Januar und August 1941 in Hadamar ermordet wurden, und einer von 70.273 Menschen, die im Rahmen der T4-Aktion "reichsweit" ermordet wurden. Insgesamt wurden in der Zeit des Nationalsozialismus etwa 216.000 Menschen mit Behinderungen ermordet.

Die Stolpersteingruppe Guntersblum, die nach einem Hinweis von Frau R. Rosenau, Alzey, die Recherchen zu diesem Opfer durchführte, bedankt sich bei dem Wormser Verein Warmaisa für die Verlegung des Stolpersteins in der Schützenstraße 13 in Worms.