Am Samstag, den 11. August 2018 empfing die Stolpersteingruppe Guntersblum Margalit Eshel und Ihren Ehemann Yair Eshel mit ihren vier Söhnen, nebst deren Familien. Margalit Eshel ist die Tochter des in Guntersblum geborenen Dr. Dr.Theodor Hertz, Sohn der Eheleute Heinrich und Henriette Hertz, welcher 1934 mit seiner Familie von Berlin nach Palästina fliehen konnte. Theodor war ein jüngerer Bruder von Moritz Hertz für den in der Alsheimerstr. 1 zusammen mit seiner Frau Hedwig und seiner Tochter Vera Henriette ein Stolperstein verlegt ist.

Nach dem Empfang im Rathaus durch unsere Ortsbürgermeisterin Claudia Bläsius-Wirth, einer Gesprächsrunde und dem Eintrag ins goldene Buch von Guntersblum startete die von der Gruppe gewünschte Ortsbesichtigung zunächst mit dem Besuch der ehemaligen Synagoge in der Bleichstraße. Die zweite Station des Ortsrundgangs war die Gedenktafel in der Viehgasse an der ehemaligen Judenschule. Auf dem Weg zum Stammhaus der Familie Hertz in der Alsheimer Straße 1 wurden einige der 23 in Guntersblum verlegten Stolpersteine besichtigt. Außer den Stolpersteinen vor dem Hertz-Haus ergab sich auch die Möglichkeit, das Familiensymbol, ein als Mosaik im Hof eingelegtes Herz, sowie zwei große Betontanks zur Weinlagerung aus den dreißiger Jahren anzuschauen.

Anschließend ging es an weiteren Stolpersteinen vorbei zum jüdischen Friedhof am Ortsausgang Guntersblums in der Eimsheimer Straße. Dieter Michaelis erklärte seiner sehr interessierten Zuhörerschaft die Geschichte dieses seit mindestens 1736  existierenden Friedhofs. Zum Abschluss des Besuchs begab sich die gesamte Gruppe am Nachmittag in das Weingut „Homburger Hof“, welcher bis 1937 in Besitz der Brüder Ludwig und Moritz Hertz war, zur Erfrischung bei Kaffee und Kuchen sowie Wasser und natürlich Guntersblumer Wein.